Sônia Guajajara ist eine brasilianische indigene Aktivistin, Umweltschützerin und Politikerin. Als Mitglied der Sozialismus- und Freiheitspartei (PSOL) kandidierte sie bei den Wahlen 2018 für das Amt des Präsidenten von Brasilien, bevor sie zur Vizepräsidentschaftskandidaten des Kandidaten Guilherme Boulos gewählt wurde. Sie ist die erste indigene Person, die in Brasilien für eine Führungsposition auf Bundesebene kandidiert. Sie wurde im Amazonas-Regenwald geboren und besuchte die Bundesuniversität von Maranhão, danach arbeitete sie als Lehrerin und Krankenschwester. Guajajara ist Vorsitzender der Vereinigung der indigenen Völker Brasiliens, einer Organisation, die rund 300 indigene ethnische Gruppen vertritt. Als Aktivistin kämpft sie für die Rechte der Ureinwohner und gegen die weitere Bebauung und Abholzung des Amazonas-Regenwaldes. Unter ihren zahlreichen Ehrungen erhielt sie den Kulturverdienstorden des brasilianischen Kulturministeriums und die Ehrenmedaille der Regierung des Bundesstaates Maranhão. Guajajara hat an mehreren Klimakonferenzen der Vereinten Nationen (COPs) und anderen internationalen Veranstaltungen teilgenommen, die immer indigene Anliegen vertreten, insbesondere die Abgrenzung von Land und die Verteidigung der Menschenrechte. 2020 wählte die Gruppe Latinos por la Tierra sie zu einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten Lateinamerikas.